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Artikel 51 für Ausgabe 15/2010 der Kahlaer Nachrichten - Die Hallenburg in Steinbach-Hallenberg:

Südlich von Oberhof liegt am Oberlauf des Haselbaches die Gemeinde Steinbach Hallenberg.
Über dem Ortsteil Hallenberg befindet sich auf einem steil abfallenden 80 m hohen Porphyrfelsen
Porphyrfels Hallenburg
das Wahrzeichen des Ortes, die imposante Ruine der Hallenburg.
Die Hallenburg in Steinbach-Hallenberg
Über die Entstehungszeit der Burg gibt es widersprüchliche Forschungsergebnisse. Man nimmt an, dass ihre Entstehung um das Jahr 900 liegt. Die erste urkundliche Erwähnung liegt für das Jahr 1228 vor. Als Dienstmann wird Reinhard von Hallenberg erwähnt. Die Burg muss also zu diesem Zeitpunkt schon bestanden haben. Vermutlich wurde sie einmal zum Schutz der Erzgruben und Eisenhämmer der Umgebung angelegt.
Die Hallenburg gehörte fast ständig, mehrfach mit Erbauseinandersetzungen, der Herrschaft Henneberg an und war in dieser Zeit im Wesentlichen Amts- und Verwaltungssitz, Schutzburg und Zehntgefängnis.
Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Amt mit Kühndorf zusammengelegt und letztlich aufgelöst. Die Hallenburg verfiel.
Ruine Hallenburg

Ruine Hallenburg
Von der früheren Anlage blieben nur noch der Palas, das Oberhaus, und der Bergfried übrig. Das Haus war einmal dreigeschossig und mit Ziegeln gedeckt. Auch weitere Mauerreste und ein Graben um die Anlage sind noch gut erkennbar. Mittels noch aufgefundener früherer Rechnungen und Inventarverzeichnisse ist eine Rekonstruktion der Baulichkeiten möglich geworden.
Im 19. Jahrhundert wurde auch diese Ruine im Zeitalter der „Romantik“ wieder entdeckt und vor weiterem Verfall bewahrt. Sie gehörte nun Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha.
1919 stürzte leider die der Burg vorgelagerte große Felskanzel in die Tiefe.
Einige Sagen berichten von verborgenen Kellern, Gängen und einer Glocke.
1945 wurde die Hallenburg als geschütztes Denkmal eingestuft. In späteren Jahren sind verschiedene Baumaßnahmen durchgeführt worden, so u. a. die Erneuerung des Turmaufbaus.
Die Gelände der Burgruine ist gut beschildert erreichbar. Etwa 500 m vor der gepflegten Anlage befindet sich ein Parkplatz. An ihm steht eine interessante große Holzbärenfigur.
Bärenfigur Hallenberg
Am Zubringerweg laden Bänke zum Verweilen ein und es bietet sich ein schöner Ausblick auf den Ort Steinbach-Hallenberg.
Blick auf Steinbach-Hallenberg
Die Anwohner sind stolz auf die im Ort ansässige Biathletin Kati Wilhelm, deren Konterfei bei der Ortsdurchfahrt nicht zu übersehen ist, und den dort gebürtigen Skispringer Helmut Recknagel.
Als Anfahrt ist die Autobahn 73, Abfahrt Oberhof zu empfehlen. Über den Kanzlersgrund (Oberhofer Flugschanze) erreicht man schnell das Reiseziel.

Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft

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