Etwa einen Kilometer nördlich von Camburg, links der Landstraße nach Großheringen, befindet sich im Laubwald eine interessante Kirchenruine, die Cyriakskirche, die von Erfurter Mönchen erbaut sein soll.
Eine Urkunde von 1121 bescheinigt dieser romanischen Pfeilerbasilika die Zugehörigkeit zum Augustiner-Chorherrenstift Neuwerk an der Saale. Ursprünglich soll die Kirche Teil einer Burganlage (Burg Stöben - „Stubi“) gewesen sein. Sie war als Wehrbau konzipiert und sollte den Christen Schutz vor den heidnischen Slawen bieten. Eine noch erhaltene originale Schießscharte scheint dies auch zu bestätigen.
Im Mittelalter war die Kirche ein beliebter und viel besuchter Wallfahrtsort.
Seit 1539 ist sie verwaist und diente den umliegenden Orten als Steinbruch.
Der frühmittelalterliche Kirchenbau im Ottonischen Baustil ist einer der wenigen noch teilweise erhaltenen Bauwerke dieser Zeit.
Erste archäologische Untersuchungen erfolgten schon 1885. Dabei entdeckte man zwei unterirdische Gänge. Einer ist mittlerweile vollständig verschüttet, ein anderer ist noch eine kurze Strecke begehbar.
Zurzeit erfolgen wieder Grabungen und Restaurierungen des Mauerwerkes.
Nach der Besichtigung ist eine Wanderung zur „Hölle“ sehr zu empfehlen.
Unmittelbar hinter der Ruine beginnt ein gut beschilderter Wanderweg auf die Höhen über dem Saaletal durch herrliche Natur. Man tangiert hier auf einem Feld die frühere Hinrichtungsstätte der Camburger, den „Galgen auf dem Lischwig“. In unmittelbarer Nachbarschaft, der „Hölle“, blickt man in das Saaletal.
Hier ist ein Abstieg bis zum Ortsrand Camburg als Rundweg möglich.
Wenn Sie nach der Wanderung Appetit auf original Thüringer Saalewein verspüren, ist noch ein Abstecher in die am Saaleufer liegende Straußenwirtschaft nach Kaatschen-Weichau ein paar Kilometer nördlich von Camburg lohnenswert.
Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft