Die Mühlburg gehört urkundlich gesichert zu den ältesten Burganlagen Deutschlands.
Bereits im Jahre 704 wird sie erstmals erwähnt, ist also auch die älteste Anlage der Drei Gleichen.

Sie gehört bei einer Höhe von 375 m ü. NN zu den sog. Höhenburgen.
Nach Erlöschen des Grafengeschlechtes Weimar-Orlamünde ging sie 1130 in den Besitz des Erzbistums Mainz über, später an die Erfurter, dann an Altenburg. 1815 war sie eine preußische Enklave auf dem gothaischen Machtbereich.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die stark verfallene Burg erstmals saniert und der eingestürzte Turm zu einem Aussichtpunkt umgestaltet.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Anlage systematisch erforscht und die Ruine vor dem weiteren Verfall bewahrt.
Die Burg wurde schon im 13. Jahrhundert wehrtechnisch mittels eines Wallgrabens umgeben und mit starken Mauern gesichert. Sie wurde auf gewachsenem Fels errichtet, was ein Einnehmen noch schwieriger machte. Die einziehbare Holzbrücke war ein weiteres wichtiges Hindernis für Angreifer.
Heute ist im Inneren ein kleines Museum untergebracht. Erwähnenswert ist auch, dass Gustav Freytags Roman „Das Nest der Zaunkönige“ von der Mühlburg handelt.
Der Turm kann bestiegen werden und von ihm bietet sich eine herrliche Aussicht u. a. auf die nahe liegende Wanderslebener Gleiche

und die Wachsenburg, auf Erfurt, Arnstadt und den Thüringer Wald mit dem Inselsberg.
Auch ein kleiner Ausschank befindet sich im Burginneren.
Nahe der Burgruine befinden sich die Mauerreste der mittelalterlichen Radegundiskapelle.

Radegunde lebte im 6. Jahrhundert und war eine thüringische Königstochter. Sie wurde nach Frankreich verschleppt und Zwangsverheiratet. Aufgrund ihrer religiösen Tätigkeit - sie gründete u. a. im französischen Poitiers ein Kloster - wurde sie als Heilige verehrt. Zu ihrem 1400. Todestag (✝ 13.08.587) wurde innerhalb der Grundmauern der freigelegten Kapelle ein Gedenkstein errichtet. Viele Kirchen im In- und Ausland benannte man nach ihr.
Im unter der Mühlburg liegenden sehr hübschen Dorf Mühlberg

befindet sich in der Ortsmitte ein sehr interessantes Naturdenkmal, der Mühlberger Spring.
Er ist eine sehr ergiebige Karsthöhlenquelle, deren Alter mit etwa 7000 Jahren angegeben wird.
Die Quelle führt kristallklares Wasser von ständig 8 Grad Celsius und hat eine bläuliche Färbung.
Sie entspringt einer 5,5 m tief gelegenen gut sichtbaren Grotte und sprudelt mit sehr hohem Druck etwa 2000 Liter Wasser pro Minute an die Oberfläche.

Aufgrund des sehr hohen Kalkgehaltes ist diese Quelle nicht als Trinkwasser geeignet. Sie speist den Weidbach, der früher mehrere Mühlen antrieb.
Gut erreichbar sind die Mühlburg und der Spring über die Autobahnabfahrt Wandersleben der A4.
Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft