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Artikel 36 für Ausgabe 11/2009 der Kahlaer Nachrichten - Die Wasserburg Schkölen:

In der Kleinstadt Schkölen, im Ostteil unseres Landkreises 10 km hinter Eisenberg, ist eine imposante Wasserburgruine zu besichtigen.
Wasserburgruine
Die Anfänge der Befestigungsanlagen liegen wohl weit vor dem 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Ursprünglich wahrscheinlich als wendischer Verteidigungsringwall gebaut, entstand im Laufe der Zeit eine Wasserburg mit Gräben, Türmen und einer Zugbrücke. Diese lies höchstwahrscheinlich Heinrich I. Herzog von Sachsen zwischen 919-936 auf einem Bergausläufer errichten. Eine erste urkundliche Erwähnung ist 1158 in Goslar nachweisbar.
Die Burg steht auf einer von zwei Bächen (Mönchsbach) der Umgebung gespeisten und von einem breiten Wassergraben umzogenen Insel.
Wassergraben Schkölen

Der Literatur ist zu entnehmen, dass sie unterhalb einer Kaiserpfalz und einer noch heute sehenswerten romanischen Barockkirche gebaut wurde.
romanischen Barockkirche Schkölen
Die erste recht kleine Anlage wurde 1247 zerstört und wieder errichtet. Im Jahre 1536 brannte die gesamte Burg ab und mit ihr die meisten verfügbaren Urkunden und Aufzeichnungen. Übrig blieben nur ein paar Mauern und halbrunde Turmstümpfe. 1540 wurde die Anlage nach dem Wiederaufbau mit starken Schutzmauern - entsprechend der neuen Geschütztechnik - umfriedet. Im Revolutionsjahr 1848 wurde dann die Burg weitgehend zerstört, Gräben verfüllt und die Anlage durch Erd- und Schuttaufschüttungen unbrauchbar gemacht.
Erst nach 1977 erforschten sowohl interessierte Bürger Schkölens als auch eine Arbeitsgemeinschaft die Anlage. Sie entrümpelten sie und legten seitdem die Reste systematisch wieder frei. Das Eingangstor mit der sehenswerten funktionsfähigen Zugbrücke wurde neu erbaut,
Zugbrückenkonstruktion Schkölen
Gewölbe restauriert und neu errichtet, die Türme ausgebessert sowie die freigelegten Grundmauern gesichert. Heute befindet sich im Burginneren ein kleines Museum und ein Kaffee.
Schnell erreichbar ist Schkölen über die Autobahn A4/A9 AS Eisenberg auf der Landstraße in Richtung Osterfeld. Als Rückweg wäre die Straße nach Camburg oder Dornburg zu empfehlen.

Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft

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