Wer von Saalfeld-Zentrum kommend in Richtung Saaletalsperren fährt, tangiert den kleinen Vorort Obernitz.
Links der Bundesstraße liegt das renovierungsbedürftige Schloss gleichen Namens. Das durch die Grafen von Orlamünde belehnte Schloss gehörte einem alten thüringischen Adelsgeschlecht und wurde im Jahre 1258 erstmals urkundlich erwähnt. Heute befindet es sich in Privatbesitz und ist leider nicht zu besichtigen.
Unterwegs kann man bereits kurz vor dem Ort ein Naturschutzgebiet, den sog. Bohlen, bewundern.
Es handelt sich um ein rotes Felsmassiv. Hier, aber vor allem auf der Ostseite des Berges, wurde bis vor wenigen Jahrzehnten der berühmte Saalfelder Marmor gebrochen.
Zwischen dem Schloss Obernitz und der daneben liegenden kleinen Kirche beginnt der landschaftlich reizvolle etwa 2,5 km lange Wanderweg, anfangs durch Wald, später über Wiesen und Felder auf den Berg Gleitsch. Auf etwa 400 m über NN befand sich eine paläolithische Siedlung mit einer altsteinzeitlichen Höhle,
die Menschen seit Ende der letzten Eiszeit als Unterkunft und Kultstätte diente. Die Besiedlung begann nach neuesten Forschungen etwa 13000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Dies beweisen viele Spuren, wie beschnitzte Knochen, Jagdwerkzeuge und Hausgerät. Das Gebiet wurde in der Bronze-, Hallstatt- und Latenezeit weiter besiedelt.
Das Dach der im Zechstein liegenden Höhle stürzte später teilweise ein. Dabei entstand eine einzigartige Brückenstruktur, die im Volksmund den Namen „Teufelsbrücke“ bekam.
Man nimmt an, dass Kelten hier gesiedelt haben, die eine Wallanlage errichteten. In großen freigelegten Steingräbern wurden die Toten bestattet.
Etwa 50 m neben der Teufelsbrücke liegt ein gut befestigter Aussichtspunkt.
Von hier bietet sich eine herrliche Sicht auf Saalfeld, das Saaletal und die Thüringer-Wald-Berge.
Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft