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Artikel 21 für Ausgabe 20 der Kahlaer Nachrichten 2008 - Das Wielandlandgut Oßmannstedt:

Östlich von Weimar, im kleinen Dörfchen Oßmannstedt, liegt ein durch die Weimarer Klassik berühmt gewordenes Gutshaus.
Wielandgut Ossmannstedt
Im Jahre 1762 erwarb Herzogin Anna Amalia das Grundstück und ließ das Gebäude und den Park als herzoglichen Sommersitz ausbauen, nutzte aber diesen Besitz nur wenig.
Sie war es auch, die den berühmen Dichter und Philosophen Christoph Martin Wieland 1772 als Erzieher ihrer Söhne nach Weimar berief. Als herzoglicher Hofrat - mit einem sicheren Gehalt - hatte er damit großen Einfluss auf die Bildung des künftigen Herzogs. Mit dieser Aufgabe betrat Wieland auch den Kreis bedeutender Männer, wie Musäus, Knebel und später Goethe, Herder und Kleist. Die verlässlichen Lebensverhältnisse in Weimar halfen in hohem Maße der weiteren literarischen Entfaltung Wielands.
Er kaufte 1797 das Gut Oßmannstedt, das er bis 1803 als Landwirt bewirtschaftete. Damit erfüllte er sich einen Jugendtraum. In dieser Zeit entstand unter anderem der Landschaftsgarten, der in den letzten Jahrzehnten in seiner ursprünglichern Form wieder hergestellt wurde.
Park Ossmannstedt

Auch das Gutshaus, das Wieland mit seiner großen Familie bewohnte, wurde in Zusammenarbeit der Stiftung Weimarer Klassik /Kunstsammlungen und der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur restauriert und umgebaut.
Das Gut beherbergt ein dem Leben und Wirken Wielands gewidmetes Museum.
In drei historischen Räumen wird Wielands weltliterarische Bedeutung dargestellt.
Im Park steht eine Büste von ihm, die ihn mit dem für ihn typischen Samtkäppchen zeigt.
Büste Wieland
An der Ilmseite des weiten Parks befindet sich die Grabstätte von Wieland, seiner Frau und Sophie Brentano. Auf dem dreiseitigen Obelisken ist folgende Inschrift angebracht : „LIEBE UND FREUNDSCHAFT UMSCHLANG DIE VERWANDTEN SEELEN IM LEBEN UND IHR STERBLICHES DECKT DIESER GEMEINSAME STEIN“.
Grab Wieland Ossmannstedt
Das Wielandgut, der Park und die Grabstätte sind jederzeit zu besichtigen.
Das Museum hat täglich ab 10 Uhr, außer Montags, geöffnet.

Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft

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