Im Jahre 1370 wurde das kleine Dorf Dittrichshütte erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte zum Lehen des Klosters Hersfeld. Die jahrhundertelange enge Verbindung Thüringens zum Land Hessen wird hier sichtbar.
Bis 1918 wurde der Ort durch die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt regiert. Die Bewohner lebten vor allem vom nahen Bergbau und der Forst- und Landwirtschaft.
Im Jahre 1865 gaben die Schwarzburger nach vielen Querelen mit den konkurrierenden Müllern des Herrschaftsgebietes endlich die Genehmigung zum Bau einer eigenen Mühle in Dittrichshütte.
Der Ort liegt etwa 600 m über dem Meeresspiegel und die Windbedingungen waren hier natürlich hervorragend.
25 Einwohner von Dittrichshütte und dem benachbarten Ort Braunsdorf errichteten, finanziert in einer frühen Aktiengesellschaft , eine massive Turmwindmühle mit einem Drehkopf.
Für die Bewohner der Bergregion war die Mühle ein Segen, brauchten sie doch nicht mehr mühevoll ihr Getreide zum Mahlen bis nach Schwarzburg zu transportieren.
Bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts war nunmehr die Mühle in Betrieb, danach - ungenutzt - verfiel sie zusehends.
Rührige Anwohner waren die Retter der heute denkmalgeschützten Mühle. Sie überzeugten die Gemeinde und den Kreisdenkmalschutz vom notwendigen Erhalt dieses Kulturschatzes und bauten in den Jahren 1972 bis 1981 die Mühle mühevoll weitestgehend originalgetreu wieder auf. Im Mühlenmuseum sind davon Urkunden hinterlegt.
Besucher der Mühle, sie ist Sonntags von 14-16 Uhr geöffnet, können das Denkmal über mehrere Etagen bis zum Turmaufsatz besichtigen und die schwere Arbeit der Müller nachempfinden.
Bewundernswert ist die schon damals angewandte ausgefeilte Technik, mit welcher der in dieser Höhe meist vorhandene Wind - egal aus welcher Richtung er blies - sinnvoll genutzt wurde.
Empfehlenswerte Anfahrt: Saalfeld, Arnsgereuth - im Ort rechts ab.
Rückfahrt: über Bad Blankenburg.
Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft