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Artikel 100 für Ausgabe 13/2014 der Kahlaer Nachrichten - Die Dreifaltigkeitskirche zu Eisfeld - der „Dom Südthüringens“:



Die kleine reizvolle Stadt Eisfeld liegt am Oberlauf der Werra ganz im Südosten Thüringens, unmittelbar an der bayrischen Grenze und ist - auch sprachlich - fränkisch geprägt.
Gegründet wurde sie als „Asifeld“ vom fränkischen Kolonisator Asis im 8. Jahrhundert.
In Eisfeld kann man einige interessante Bauwerke besichtigen, u. a. das im Stadtzentrum gelegene geschichtsträchtige Schloss mit seinem heutigen Museum „Otto Ludwig“ (Schriftsteller des poetischen Realismus) und die Dreifaltigkeitskirche.
Das Schloss in Eisfeld.
Diese Kirche findet ihre Ersterwähnung im Jahre 802 in einer Urkunde des Klosters Fulda. Sie galt als Urpfarrei und war damit auch für das in der Nähe liegende Kloster Veßra zuständig.
1488 bis 1530 - also bis in die Reformationszeit hinein - wurde anstelle des alten Gotteshauses eine neue Kirche auf den Grundmauern der bisherigen Nikolauskirche errichtet.
Die Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld.
Besondere Bedeutung hinsichtlich der Evangelisierung erfuhr die Kirchgemeinde durch den Superintendent Justus Jonas, einem engen Vertrauten Martin Luthers. Beide, Jonas und Luther stehen als Standbild im Kircheneingang.
In den Jahren 1601 und 1632 erfolgten nach erheblichen Schäden durch Brände größere Umbauten. Über dem Langhaus wurde eine Kasettendecke im Renaissance-Stil eingebaut, getragen durch wunderbar verzierte Rundpfeiler.
Rundpfeiler der Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld.
Die Tür- und Fensteröffnungen sind gotisch geprägt und durch zahlreiche Ornamente geschmückt.
Bedeutsam sind die drei herrlichen Portale, besonders das südliche so genannte Hochzeitsportal.
Das 'Hochzeitsportal' in Eisfeld.

Kunstvoll sind auch die Renaissancekanzel (1636) der Taufstein (1634) und das große Kruzifix.
Taufstein in der Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld.
Viele Gemälde zieren die Wände im Kircheninneren.
Im Jahre 1846 wurde die noch heute vorhandene Orgel eines Schmiedefelder Orgelbauers geweiht.
Durch Kriegseinwirkungen gab es 1945 größere Schäden am Turm und den farbigen Fenstern.
In den fünfziger Jahren wurde der Turm im oberen Teil erneuert und ein Umlauf angebaut.
Die Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld.
Später erfolgte eine Innenrenovierung und Teile der ursprünglichen barocken Ausmalung wurden frei gelegt.
In den letzten Jahren wurden die Außenfassaden restauriert.
Empfohlen wird bei Besichtigung eine Turmbesteigung mit wunderbarem Blick auf Eisfeld und die nahe Höhenkette des Thüringer Waldes.
Heute zählt man diese Kirche zu den schönsten dreischiffigen Hallenkirchen Südthüringens.

Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft


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Sehr geehrte Leserinnen und Leser der Kahlaer Nachrichten,

mit dem heute erschienenen 100. Artikel beende ich die Reihe über Interessantes, Bemerkenswertes und Wissenswertes in Thüringen.
Es war mein Wunsch, Ihnen unsere schöne Thüringer Heimat näherzubringen und Ihre Neugier für die kleineren oft unbekannteren Ziele abseits der großen Burgen und Schlösser zu wecken.
Wenn Sie ebenso viel Freude beim Lesen wie ich beim Erkunden und dem anschließenden Schreiben der Artikel hatten, wäre es schön.
Ich danke der Heimatgesellschaft für die Möglichkeit der Veröffentlichung.
Besonderer Dank gilt auch meiner Frau Barbara für ihre unermüdliche Unterstützung.

Die komplette Sammlung aller 100 erschienenen Artikel über Thüringer Kulturstätten mit Originalfarbfotos (verkleinert) ist weiterhin und jederzeit im Internet unter kahla.de abrufbar.

Danke für Ihr Interesse.

Ihr Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft
Stadtverwaltung Kahla, Markt 10, 07768 Kahla ·
Telefon: +49 36424 77100 · E-Mail: stadt@kahla.de