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Artikel 45 für Ausgabe 3/2010 der Kahlaer Nachrichten - Die Quelle der Schwarza und die Talsperre Scheibe-Alsbach:

In unmittelbarer Nähe zum Rennsteig, erreichbar nach etwa 250 m Steigung in Richtung Südost, befindet sich auf einer Höhe von 717 m üNN die eingefasste Quelle der Thüringer Schwarza.
Quelle der Thüringer Schwarza
Mitten im lichten Fichtenwald entspringt sie aus einer Bruchspalte zwischen Sandstein und Schiefer.
Schilder weisen darauf hin, dass die Temperatur des kristallklaren Quellwassers ganzjährig 6,1 Grad beträgt.
Quelleinfassung und Hinweisschild
Man nimmt an, dass der Name „Schwarza“ vom der schwarzbraunen Farbe des Grundes im Oberlauf des Flusses stammt, der wohl stark eisenhaltig ist.
Aber auch die frühere undurchdringliche Vegetation um die Schwarza dürfte ihre Namensgebung beeinflusst haben wie auch spätere dunkle Stollen im Berg. Noch heute finden Hobbywäscher im Flusslauf Gold. Allein vier Tonnen Gold sollen im Laufe der Jahrhunderte in und um die Schwarza abgebaut und ausgewaschen worden sein. Aber auch die begehrten Metalle Silber und Kupfer wurden in größeren Mengen gefunden. Als kleines Bächlein trifft die Schwarza nach wenigen hundert Metern auf einen landschaftlich wunderschön eingebetteten kleinen Stausee, der vor allem dem Hochwasserschutz und der Trinkwasserversorgung dient, die Talsperre Scheibe-Alsbach.
Talsperre Scheibe-Alsbach

Der Stauraum beträgt 2,10 Mio. m³, die Wasseroberfläche bei Vollstau 25 ha.
Wer Ruhe sucht, ist an den Seeufern willkommen. Es bieten sich rund um den See über einen gut ausgebauten Fußweg fern üblicher Touristenströme wirklich atemberaubende Ausblicke.
Ausblick auf Stausee
Ausblick auf Stausee
Über eine von 1936 bis 1944 errichtete 23 m hohe Staumauer fließt nun die Schwarza in ihr eigentliches Flussbett zurück und nimmt den Weg in Richtung Scheibe-Alsbach. Der kleine Urlauberort am Rennsteig entstand einst durch die Verhüttung der abgebauten Metalle. Ursprünglich gab es eine Metallschmelze und einen Eisenhammer. Später eine Glashütte.
Von nun an schlängelt sich der immer größer werdende Fluss über eine Länge von 53 km durch den Thüringer Wald in Richtung Saale. Es wurden 57 größere und kleinere Zuflüsse gezählt. Die bekanntesten sind die Lichte und die Sorbitz.
Auf einer Höhe von 211 m üNN fließt die Schwarza zwischen Rudolstadt und Saalfeld in die Saale.
Für einen Besuch der Schwarzaquelle sollte man einen ganzen Tag einplanen und mit dem PKW den landschaftlich besonders reizvollen Weg durch das Schwarzatal ab Bad Blankenburg wählen.

Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft

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