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Artikel 4 für die Kahlaer Nachrichten Nr. 3/2008 - Brehmgedenkstätte in Renthendorf:

Wer kennt sie nicht, die Namen Brehm.
Brehms Tierleben, viele weitere Bücher und auch Zoos, die diesen Namen tragen, sind ein Begriff.
Die Naturforscher stammen aus einem kleinen Ort unseres Kreises, aus Renthendorf, und machten diesen über Thüringens Grenzen hinaus weltbekannt.
Christian Ludwig Brehm (1787-1864) ging als „Vogelpastor“ in die Geschichtsbücher ein. Er war zu seiner Zeit einer der bedeutendsten Vogelkundler und Ornithologen Europas. Aus Ernstroda bei Gotha stammend, studierte er Theologie in Jena, war Pfarrer in Drackendorf und ab 1813 Pfarrer in Renthendorf.
Ludwig Brehm schrieb mehrere Bücher, u. a. das „Lehrbuch der Naturgeschichte aller europäischer Vögel“, über die Kunst der Vogelbälge und Züchtungen und erhielt für seine Forschungen die Ehrendoktorwürde.
Die Vogelsammlung umfasste einmal die stattliche Zahl von 8.000 Exemplaren. Sie gelangte aufgrund der Interessenlosigkeit deutscher Landesherren über London nach New York, wo sie noch heute in wesentlichen Teilen vorhanden ist.
Im Jahre 1829 wurde Alfred Edmund Brehm als erstes Kind des Pfarrers geboren.
Alfred Edmund Brehm
Nach allem war es also nicht verwunderlich, dass auch Sohn Alfred sich wissenschaftlich der Tierkunde zuwandte, obwohl er den Beruf eines Architekten erlernt hatte.
Alfred Edmund Brehm, auch „Tiervater Brehm“ genannt, schuf mit seinem Hauptwerk, dem „Tierleben“ ein einzigartiges populärwissenschaftliches Werk der Tierkunde.
Es war wohl dann Zufall, dass er über den württembergischen Baron Dr.J.W. von Müller an einer Expedition nach Nordostafrika teilnehmen konnte. Diese führte über Ägypten und den Ostsudan bis später nach Äthiopien.
Nach fünf Jahren kehrte er in die Heimat zurück und brachte zahlreiche Vogelbälge und eine Anzahl lebender Tiere mit. Erst nach dieser Reise begann er mit seinem naturwissenschaftlichen Studium an der Jenaer Universität und bekam 1855 das Doktordiplom.

Reisen u. a. nach Spanien, Norwegen, Lappland und Abessinien schlossen sich an.
1863 zog Alfred Brehm nach Hamburg und übernahm den dortigen zoologischen Garten. 1867 kam er nach Berlin und gründete das Berliner Aquarium.
Bereits 1876 reiste er wieder nach Sibirien, 1884 in die USA.
Eine frühere Malariakrankheit zwang ihn von dort zur Rückreise. Er verlegte seinen Wohnsitz wieder von Berlin nach Renthendorf, wo er noch 1884 im Alter von nur 55 Jahren verstarb.
Seine letzte Ruhestätte befindet sich unmittelbar neben dem Museum auf dem Renthendorfer Friedhof.
Friedhof und Kirche in Renthendorf
Eine Vielzahl von Büchern hat auch Alfred Brehm nach seinem Tode bekannt und berühmt und damit unvergesslich gemacht.
1946 eröffnete eine Tochter Brehms das Museum in Renthendorf.
Nach mehreren Erweiterungen schenkte es 1952 Hans-Renatus Brehm der Gemeinde Renthendorf.
Der Besuch dieses Hauses ist sehr zu empfehlen. Die Gedenkstätte ist täglich geöffnet.
Gedenkstätte Renthendorf
Wegbeschreibung: Seitenroda, Oberbodnitz, in Tröbnitz rechts ab in die Tälerdörfer, in Ottendorf rechts ab mit Beschilderung. Der gesamte Straßenverlauf ist landschaftlich sehr schön und führt durch malerische Dörfer.

Das Bild von Alfred Brehm stammt genehmigt aus der Broschüre der Gedenkstätte.

Heinz Arlitt
Heimatgesellschaft Kahla

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